08: Hephon, der Schmied

Ich folgte Socks durch den kleinen Wald, der die Gilde umgab. Der Pfad war gerade  so breit,  dass ein Karren mit einem Pferd genug Platz hatte. Ich genoss es, die würzige Luft zu atmen, die nach Kiefer und Harz roch. Die Vögel zwitscherten fröhlich und ab und zu knackte es im Unterholz. Vielleicht eine Maus oder ein Hase, den wir aufgeschreckt haben.

Selbst wenn es eine Maus gewesen sein sollte, Socks lief weiter und liess sich nicht ablenken. Er war tatsächlich auf einer Mission – seiner Mission als mein Führer. Ich muss zugeben, ich war beeindruckt und auch stolz auf mein Katerchen, dass er seine Aufgabe so ernst nahm.

Aber ich würde mich hüten, es ihm zu sagen, denn  sonst würde sein Ego seine Grösse um ein Mehrfaches übertreffen. Heute Abend würde er sicher einen kleinen Extra-Leckerbissen bekommen.

Nach einer Weile hörten wir ein Hämmern. Das musste aus der Schmiede kommen.

Irgendwie hatte ich sie mir kleiner vorgestellt, zwischen die Bäume geduckt, aber sie war relativ hoch und gross. Die Tür war von Russ geschwärzt und ich zog sie auf. Klopfen hätte bei dem Lärm keinen Sinn gemacht.

Schmiede

Ich betrat den Raum und Hitze schlug mir entgegen. Meine Augen fingen an zu tränen, denn der Qualm reizte sie.

Der Schmied stand vor der Esse, auf der ein Feuer brannte und hämmerte auf ein langes schmales Metallstück. Rohlinge, Werkzeuge und fertige Schwerter, Dolche und Degen standen an der Seite. Nach wenigen Schlägen erhob er seinen Blick und grinste mich an.

„Willkommen in meiner Feuerhölle. Ich bin Hephon, der Schmied der Gilde. Du musst Bobbie sein. Leonora hat dich angekündigt. Ich hatte dich früher erwartet, aber nun gut, jetzt bist du hier. Du sollst dir dein Schwert aussuchen, aber hast du jemals ein Schwert in der Hand gehabt?“

„Ich hatte Fechtunterricht zu Hause “ antwortete ich stolz und Hephon lachte dröhnend auf.
„Na du bist mir ja genau richtig. Hast gerade einmal mit einem Degen herumgefuchtelt und sollst nun ein Schwert bekommen. Woher kommst du eigentlich? Die anderen Pagen haben schon vor Wochen ihre Schwerter bekommen und bereits mit dem Training angefangen. Du bist ein ziemlicher Nachzügler. Ich wundere mich, dass dich Leonora noch aufgenommen hat.“

„Ich bin gerade erst in Tarcania angekommen, ich komme aus der Aussenwelt.“ erwiderte ich unsicher, denn ich konnte mich noch zu gut an Cals Reaktion erinnern, an seinen Spott. Hephon wurde ernst. „Aussenwelt, hmm, ich verstehe. Nun, dann ist es mir eine Ehre, dir dein Schwert zu geben. Ich würde dir eines schmieden, wenn wir genug Zeit hätten, aber Leonora hat betont, dass wir diese Zeit nicht haben. Daher musst du dir eines aussuchen. Weisst du, auf was du achten musst?“

Ich schüttelte betreten den Kopf. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was ein Schwert ausmacht, denn ich hatte noch nie eines benutzt. Zuhause in Falkenstein hingen einige Schwerter an den Wänden, aber das waren eher Zeugnisse der Vergangenheit und Verzierung.

„Das Schwert sollte nicht zu leicht sein, denn du musst dich auf die Bewegungen konzentrieren statt wild damit herumzufuchteln. So fokussierst du dich besser. Das spart dir am Ende Energie und du verwendest es gezielter. Ich würde dir zu einem Einhänder oder besser einem Kurzschwert raten, denn damit bist du schneller, weil es leichter als ein Zweihänder ist.

Probiere ein paar meiner Schwerter aus. Es sollte sich wie die Verlängerung deines Arms anfühlen. Wenn du es vertikal hältst, darf es nicht zu schwer sein. Ein traditioneller Einhänder ist zwischen 90 und 130 Zentimeter lang. Das ist schon ordentlich.“

Ich schluckte und Hephon merkte natürlich mein Unbehagen.
“ Ein Kurzschwert ist natürlich kleiner, 40 bis 80 Zentimeter. Es ist etwas leichter und es wird für dich einfacher sein, es zu führen. Das Gladius aus deiner Welt war 50-60 Zentimeter lang und wenn das stimmt, was wir hier gehört haben, dann hat das Volk der Römer damit ein Imperium erobert.“

„Was für die Römer gut genug war, das sollte auch für mich reichen.“ lächelte ich selbstbewusst. Ich als Amazone mit einem Römerschwert, der Gedanke fing an, mir zu gefallen.

Hephon nickte und zeigte mir seine Kurzschwerter. Ich probierte einige aus, schwang sie in der Luft und versuchte, mich nicht allzu sehr zu blamieren. Eines der Schwerter gefiel mir besonders. Es war nicht zu leicht und nicht zu schwer und fühlte sich gut an. Es hatte eine dezente Gravur und schien mich zu rufen.

„Das hier soll es sein.“ Hephon nickte. „Eine gute Wahl. Das Schwert heisst Valanur und ich gebe dir noch einen Dolch, die Scheiden, einen Gürtel und Handschuhe dazu.“

Ich muss zugeben, ich fühlte mich richtig gut, als ich mir den Gürtel umlegte und mein Kurzschwert und den Dolch in die Scheiden steckte. Die Handschuhe waren aus weichem Leder und fast wie eine zweite Haut.

Ich bedankte mich bei Hephon und machte mich auf den Weg zur Töpferei. Um den Stab würde ich mich später kümmern, denn ich ahnte, dass der Kelch mehr Zeit brauchen würde.

Natürlich kannte Socks auch diesen Weg und marschierte mit hoch erhobenen Schwänzchen vor mir. Irgendwie schien er auch ein wenig stolzer und verwegener zu schreiten, nachdem ich die Waffen erhalten hatte. Ich fühlte mich wie eine Kriegerin, aber ich ahnte, dass mir meine Erfahrung im Fechten nur bedingt beim Training mit dem Schwert helfen würde.

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.

07. Meine erste Aufgabe

Ich wachte auf, als ich ein Treten auf meinem Rücken spürte. Im ersten Moment wusste ich nicht, wo ich war und was diese kleinen Nadelstiche zu bedeuten hatten, aber dann hatte ich Schnurrhaare im Gesicht. Socks…. Stimmt… ich hatte seit gestern eine Katze und der kleine Kerl gab mir einen ziemlich heftigen Kopfstüber, nachdem er aufgehört hatte, auf meinem Rücken mit ausgefahrenen Krallen zu treteln.

„Ja, ich bin ja wach“, murrte ich. Eine Frühaufsteherin war ich noch nie und am Morgen viel reden war nicht wirklich meins. Ich genoss am liebsten meine erste Tasse Tee schweigend und wollte nicht wirklich angesprochen werden. Socks gab mir noch einen Kopfstoss und sprang elegant vom Bett herunter.

„Los, raus mit dir, du Schlafmütze. Die Glocke hat bereits acht Mal geläutet.“ Ich erinnerte mich – in einer Stunde sollte ich bei Leonora sein. Ich schlüpfte in meine neue Kleidung, spritzte mir das kalte Wasser ins Gesicht und machte mich fertig.

Waschtisch

Socks stand schon an der Tür und wollte sein Frühstück. Nur – was frass er eigentlich noch ausser kaltem Huhn? Für die Mäusejagd war er noch zu klein. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal und ich war froh, dass Socks einen guten Orientierungssinn hatte. Raubtier eben, wenn auch noch recht klein und niedlich war.

Es dauerte nicht lange, bis wir im Speisesaal ankamen. Am runden Tisch sass niemand und ich war mir nicht sicher, ob ich mich wirklich dort hinsetzen sollte, aber Socks spazierte ganz selbstverständlich hin und blickte mich auffordernd an. Und ja, gestern hatte Sereina gesagt, dass dieser Tisch für die vier Pagen und mich reserviert sei.

Kaum hatte ich mich gesetzt, da schwebte schon die blonde Küchenfee von gestern heran und fragte mich, was ich denn zu Essen wünschte. Ich fragte nach Tee, Brot und Käse. Den Versuch war es immerhin wert. „Tee? Was meinst du damit?“ fragte sie unsicher. „Ein Aufguss, einfach heisses Wasser und getrocknete Blätter oder Kräuter, “ versuchte ich zu erklären. „Ah, ein Kräutersud, ich verstehe,“ lächelte sie und verschwand. Alles, nur kein Kamillentee, hoffte ich innerlich.

Es dauerte nicht lange, da kam sie mit einer dampfenden Tasse, einem Brett mit Brotscheiben und Käse zurück.

„Das ist für dich und ich hoffe, dir schmeckt Gharbia. Das ist ein Kräutersud aus Waldsalbei, Schimmerminze und Drachenkraut. Manchmal kommen noch andere Kräuter dazu, aber das ist die traditionelle Mischung. Und für deinen kleinen Freund habe ich etwas Quark mitgebracht. Wie heisst er eigentlich?“ Ich erinnerte mich an Sereinas Warnung, nie den echten Namen zu verraten. „Kelo“ antwortete ich spontan. Socks schaute mich an und ich hätte schwören können, dass er eine Augenbraue nach oben zog. Können Katzen das überhaupt?

„Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin Elara,“ sagte sie und stellte das Schälchen mit dem Quark auf den Boden. Socks stürzte sich genüsslich auf sein Frühstück. „Ich bin Bobbie,“ antwortete ich. „Ich weiss,“ lächelte Elara und verschwand.

Etwas kritisch probierte ich das heisse Getränk, Gharbia. Es schmeckte bitter und doch ein wenig süss, ein sehr besonderer Geschmack. Nun gut, wenn es das war, was hier Tee am nächsten kam, dann würde ich mich wohl daran gewöhnen.

Ich beeilte mich mit dem Frühstück, denn die Glocke hatte bereits drei Mal geschlagen. Ich vermutete, dass es Dreiviertel war, so wie bei mir Zuhause. Es wurde langsam Zeit, dass ich mich auf den Weg zu Leonora machte.

Ich wollte gerade los, als die Pagen der vier Königreiche den Speisesaal betraten. Auf eine weitere Auseinandersetzung mit Cal hatte ich wirklich keine Lust, also grüsste ich alle freundlich.
„Wohin so schnell?“ fragte Sereina und ich antwortete, dass ich beim neunten Glockenschlag von der Gilde-Meisterin erwartet wurde. Ich sah in verblüffte Gesichter und machte mich auf den Weg.

Ich hätte eigentlich Sereina nach dem Weg fragen wollen, aber ich wollte mir vor Cal nicht die Blösse geben, dass ich den Weg nicht kannte.

Tja, da stand ich nun im Gang und alle sahen gleich aus. „Worauf wartest du?“ fragte mich Socks und lief zielsicher einen der Gänge entlang.
„Du weisst, wo Leonoras Zimmer ist?“ „Natürlich, für wen hältst du mich?“ schnurrte Socks mit einer gewissen Genugtuung in seiner Stimme.

Ich hatte beim besten Willen keine Ahnung, woher dieser kleine Strassenkater sich in der Gilde auskannte, aber ich hatte nicht wirklich eine Wahl und so vertraute ich ihm einfach. Da ich keine bessere Idee hatte und auch keinen Menschen sah, den ich hätte fragen können, folgte ich Socks. Irgendwann würde er es mir erklären müssen, aber jetzt musste ich mich beeilen.

Mit dem letzten Glockenschlag klopfte ich an die schlichte Holztüre, die ich wiedererkannte. Sie schwang auf und ich trat ein, natürlich in Begleitung von Socks.

Leonora war heute schlichter gekleidet als bei meinem ersten Besuch und wirkte sehr beschäftigt.

„Ah,“ lächelte Leonora, „du hast bereits deinen Seelenbegleiter gefunden. Wie heisst er denn?“ Ich sollte wirklich niemand den wahren Namen verraten und das schloss Leonora mit ein.
„Kelo. Ich habe ihn gestern in der Stadt gefunden und er hat mit mir gesprochen. Von Sereina habe ich erfahren, dass das etwas Besonderes ist und wir uns auf diese Weise nur mit unseren Seelenbegleitern verständigen können.“
„Ja, das stimmt,“ nickte Leonora, „und ich bin froh, dass du die erste Lektion bereits gelernt hast und mir nicht seinen wahren Namen verraten hast. Falls du dich fragst, woher ich das weiss – es ist einfach so.“

Leonora wurde wieder ernst. „Ich habe auch vom gestrigen Zwischenfall mit Calvin gehört und ich werde auch noch mit ihm sprechen. Aber ihr werdet einen Weg finden, wie ihr zusammenarbeiten könnt. Ich dulde keinen Streit zwischen meinen Schülern. Es ist weder eines Pagen noch einer Auserwählten aus der Aussenwelt würdig. Ich weiss, dass er nicht einfach ist und du wirst noch viel über Tarcania lernen müssen.“

Ich schluckte und fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, als mich mein Vater wegen eines albernen Streites mit einem der Dorfkinder gemassregelt hat. Er hatte fast dieselben Worte benutzt „Es ist deiner nicht würdig, Bobbie, dich mit ihnen zu streiten.“

Ich schwieg. Was hätte ich auch sagen sollen? Cal und ich würden wohl nie die besten Freunde werden, aber ich würde mir Mühe geben müssen und die Contenance wahren.

„Wenn das soweit geklärt ist, dann kommen wir zum eigentlichen Grund für dieses Gespräch. Du brauchst eine Grundausrüstung. Sie zu besorgen ist deine Aufgabe, die du in den nächsten drei Tagen zu erfüllen hast. Danach beginnt die Ausbildung, zumindest der erste Teil.
Du wirst zum Gildeschmied gehen und dein Schwert auswählen. Danach wirst du dir einen Stab besorgen, einen Kelch töpfern und mindestens eine Silbermünze verdienen. Wie du das anstellst, das bleibt dir überlassen. Dass du dein Schwert bekommst, ist mein Geschenk an dich und ein Zugeständnis, weil du aus der Aussenwelt kommst.“

„Aber wie soll ich das machen? Ich kenne hier doch niemand ausser Sereina, Marcus und den anderen Pagen. Und was geschieht, wenn ich es nicht schaffe?“

Leonora blickte mich streng an.

„Warum verschwendest du deine Energie und deine Gedanken jetzt schon ans Scheitern, obwohl du noch gar nicht angefangen hast? Sollte ich mich in dir täuschen? Ich habe dich für eine Kämpferin gehalten. Und jetzt geh. Der Schmied wartet auf dich.“ Damit wandte sie sich wieder ihren Unterlagen zu. Ich war entlassen.

Ich verliess den Raum und Socks folgte mir. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, atmete ich erst einmal tief durch. Ich spürte, wie Wut, Zorn und eine gewisse Hilflosigkeit in mir hochstiegen.
Ich war keine sieben mehr, aber ich fühlte mich so. Ich war in Tarcania gestrandet, wusste nicht, wie ich nach Hause kommen sollte und all die Euphorie des gestrigen Nachmittags war verflogen. Mir war heiss und kalt gleichzeitig und ich hätte am liebsten lauf aufgeschrien und das wäre sicher auch nicht meiner würdig gewesen. Aber es hätte bestimmt gut getan.

Für mich schien es nur einen Weg zu geben – vorwärts und nicht versagen.

Socks rieb sein Köpfchen an mein Bein und schnurrte. Ich hob ihn hoch und er liess es über sich ergehen, dass ich meinen Kopf an seinen rieb.

„Komm schon, lass uns den Schmied aufsuchen, damit du dein Schwert bekommst“ forderte mich Socks auf. „Ich weiss, wo wir ihn finden.“
„Woher kennst du dich eigentlich in der Gilde aus?“ fragte ich ihn. Er grinste – sofern eine Katze das überhaupt kann, und meinte belustigt „Ich bin ein echter tarcanischer Kater. Wir haben nicht nur einen siebten Sinn, sondern noch ganz andere Fähigkeiten. Das würde jetzt aber zu weit führen, lass dich überraschen. Doch für´s Erste vertraue mir. Und jetzt lass mich wieder auf den Boden. Das reicht mir jetzt an Körperkontakt.“

Ich liess Socks auf den Boden gleiten und folgte ihm.

Lies weiter

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.

06. Die Pagen der Königreiche

Sereina zog mich durch verwinkelte Gänge hin zum Speisesaal. Socks sass immer noch auf meiner Schulter und schaute neugierig herum. Er fand das wohl sehr spannend und das Wort „Speisesaal“ hat ihn ziemlich aufhorchen lassen.

Als wir ankamen, sassen an den rechteckigen Tischen Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, Europäer, Orientalen, Asiaten, ich erkannte sogar Aborigines und Menschen aus Südamerika. Sereina führte mich zu dem einzigen runden Tisch im Raum, um den fünf Stühle angeordnet waren. Sie setzte sich und nickte mir zu, ich sollte mich auch hinsetzen.

Sereina

Nun gut, ein runder Tisch, alle anderen rechteckig, das war wohl etwas Besonderes, aber ich vertraute Sereina und zog den Stuhl neben ihr zu mir und setze mich hin.

Kaum angekommen tauchte ein wunderschönes blondes junges Mädchen auf und fragte, was wir gerne essen würden. Sereina bestellte Hühnchen und Salat für ihre Schildkröte, die sie aus der Tasche zog. Ich schloss mich an, denn Hühnchen wäre zumindest auch etwas für Socks.

Die blonde Fee verschwand und es dauerte nicht lange, da kam sie mit dem Essen und dem üblichen verdünnten Wein zurück. Was hätte ich für ein Glas kalten frischen Wassers oder einen Tee gegeben! Aber ich seufzte und nahm einen Schluck. Irgendwie hatte ich das Gefühl, in einem leichten Dauerrausch zu sein, aber das war kein Wunder. So müssen sich die Menschen im Mittelalter gefühlt haben… kein trinkbares Wasser, nur dünnes Bier oder verdünnter Wein – im besten Fall.

Immerhin, das Huhn war durchgebraten und schmeckte ganz vernünftig, auch wenn etwas Salz fehlte. Aber so konnte ich Socks etwas davon abgeben und er schnurrte ganz  behaglich, als er die Stückchen aus meiner Hand frass.

Wir sassen nicht lange am Tisch, da kam ein junger blonder Mann, etwa in unserem Alter, an den Tisch und setzte sich zu uns. „Ich bin Calvin aus Sapiara“, stellte er sich vor, „Aber alle nennen mich Cal.“ Er hatte etwas gefährliches, raubtierhaftes an sich, das ich nicht einordnen konnte, aber auch eine gewissen Kühle und Unnahbarkeit. Ich lächelte und stelle mich mit Bobbie aus Falkenstein vor. „Falkenstein? Wo soll das denn sein?“ Cal zog die Augenbraue hoch und musterte mich. Ich kann gar nicht sagen, wie unwohl ich mich dabei fühlte…

Cal aus Sapiara

Doch bevor ich noch antworten konnte, kamen zwei weitere Personen an unseren runden Tisch. Sie wirkten deutlich freundlicher als Cal. „Hallo, ich bin Amir aus Salahara“, stellte sich der dunkeläugige Fremde vor. Er hatte schwarze, gelockte Haare und dunkle Augen. Wenn ich nicht in Tarcania wäre, dann würde ich vermuten, dass er aus Ägypten oder Syrien käme. Auch seine Kleidung war die eines Orientalen und dieser Blick… er hielt mich wie gefangen.

Doch, den Göttern sei es gedankt, die junge Frau stellte sich vor und brach damit den Bann des Moments. „Ich bin Trisha aus Reviri.“, stellte sie sich vor.“ Sie hatte weissblondes Haar und so blaue Augen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Sie war in blaue, fliessende Gewänder gekleidet, die ihre engelsgleiche Erscheinung nur betonten.

Beide setzen sich zu uns an den Tisch und die blonde Fee tauchte auf und nahm ihre Bestellung auf, bevor sie wieder verschwand.

Cal ergriff das Wort „Amir aus Salahra, Trisha aus Reviri, ich bin aus Sapiara und woher seid ihr?“, wandte er sich an Sereina und mich. „Ich bin Sereina aus Crescendora, dem nördlichen Königreich, und das ist Bobbie aus Falkenstein.“ „Jaja, das habe ich schon gehört, aber wo liegt dieses Falkenstein?“  fragte Cal. „Wir sitzen am runden Tisch und wie jeder weiss, sitzen hier nur die Pagen aus den Königreichen, die Leonora persönlich ausgewählt hat. Mit dir, Sereina, ist jedes Königreich vertreten. Was will also diese Bobbie hier an unserem Tisch?“ Ich muss sagen, ich war perplex. Ich hatte bisher noch nichts von diesen vier Königreichen gehört und auch nicht, dass Leonora nur vier Schüler aufnahm. Was sollte das hier?

Doch Sereina sprang mir zur Seite. „Fünf Stühle. Fünf Schüler, Cal. Du hast die besondere Ehre, nicht nur mit den Auserwählten der vier Königreiche zu speisen, sondern auch mit Bobbie, die aus der Aussenwelt kommt.“

Cal lachte laut auf. „Aus der Aussenwelt? Sereina, du glaubst wirklich an diese Kindermärchen? Naja, was kann man schon von den Crescendorianern erwarten?“
Sereina sah aus, als ob man ihr einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf gekippt hätte und das machte mich wütend. Ich sprang auf und meine Stimme bebte vor Zorn, denn Sereina war meine Freundin – zumindest sah ich sie so. „Wer zum Teufel bis du eigentlich, du arroganter Schnösel? Du weisst gar nichts über mich oder woher ich komme. Du kommst aus Sapiara. Was heisst das schon? Egal, woher du kommst, du hast keine Manieren, du hast keinen Anstand und wenn du das Beste bist, was dein Land hervorbringt und dich hierher schickt, um Leonoras Schüler zu sein, dann will ich mir gar nicht vorstellen, wie engstirnig und verbohrt die Menschen in diesem Land sind.“

Alle starrten mich an, auch Cal, und für ein paar Augenblicke herrschte Schweigen. Socks schnurrte mir ins Ohr „Gut gebrüllt Löwin, ich wusste, warum ich dich ausgesucht habe. Du hast Feuer.“ Fast hätte ich über die Bemerkung gegrinst, aber das hätte meinen Auftritt ruiniert. Also setze ich mich wieder hin und fixierte Cal weiter.

Cals Augen blitzten wütend. „Fünf Stühle, fünf Schüler, so soll es sein, egal, woher du kommst. Ich zweifle nicht an Leonora, aber du wirst dich als würdig erweisen müssen, Bobbie von Falkenstein.“ Er spuckte meinen Namen geradezu aus und ich wollte noch etwas erwidern, doch Sereina hielt meinen Arm und drückte ihn herunter. „Alles gut“, flüsterte sie mir zu, „Ich erkläre dir alles, aber jetzt halte dich zurück. BITTE.“ Ich atmete tief durch und tat Sereina den Gefallen.

Amir und Trisha beobachteten alles, ohne ein Wort zu verlieren oder Partei zu ergreifen. Ich bin sicher, sie haben sich ihre Gedanken gemacht, aber sie liessen sich überhaupt nicht anmerken, was sie dachten. Als die blonde Küchenfee ihr Essen brachte, verzehrten sie es still, aber ich merkte, dass sie immer noch mich und Cal beobachteten.
Nunja, sie wollten wohl nichts überstürzen und nicht zu schnell auf das falsche Pferd setzen. Aber das war mir egal. Mir tat nur Sereina leid, die so übel von Cal beleidigt worden war, weil sie sich für mich eingesetzt hat. Das hatte sie wirklich nicht verdient.

Das weitere Essen verlief sehr still und ohne weitere Zwischenfälle. Als ich fertig war, stand ich auf und nickte Sereina, Amir und Trisha zu, Cal, diesen arroganten Kerl, ignorierte ich. Socks sprang auf meine Schulter und wir verliessen den Speisesaal.

Das konnte ja heiter werden, wenn wir wirklich alle von Leonora persönlich unterrichtet werden sollten. Ich war Mitte zwanzig und eigentlich dachte ich, dass ich das Thema Schule schon hinter mir hätte. Immerhin ging es um Tarot, doch eigentlich wollte ich Abenteuer erleben und neue Kulturen kennenlernen.
Ich erinnerte mich an die Tage damals 1922 in Ägypten. Howard Carter, den mein Vater als anonymer Sponsor unterstützt hat, hatte das Grab von Tut-Anch-Amun entdeckt hat und ich konnte einen Blick hinein werfen.
Das hat in mir dieses Feuer entfacht. Ich wollte einfach mehr wissen, mehr über die Menschen, über ihr Leben, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte, ihre Träume, über das, was sie bewegt, im Leben und darüber hinaus. Und genau das wollte ich auch in Tarcania erfahren, wenn ich schon hier festsass.

Irgendwie fanden meine Füsse den Weg in mein Zimmer und ich wusch mir mein Gesicht mit dem kühlen Wasser aus der Schale. Nachdem ich mich für die Nacht fertig gemacht hatte, wollte ich nur noch in mein Bett. Doch da lag schon Socks, mitten auf der Decke.

Socks im Bett

Ich würde mich wohl irgendwie um ihn herumwinden müssen. Katzen…. Mit einem Lächeln kroch ich unter die Decke und schlief ein – in der Hoffnung, rechtzeitig aufzuwachen, um nicht Cal wieder einen Grund für Spott und Häme zu liefern.

Lies weiter

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.

05: Wie ich Socks kennenlernte

Ich verliess die Gilde und schlenderte die Gassen herunter. Egal, wo ich bin, ich gehe immer erst zum Markt, denn dort sind die Orte am lebendigsten und warum sollte Tarcania hier eine Ausnahme sein.

Ich liebe es, auf Reisen in die Farben und Gerüche einzutauchen, auch wenn es manchmal nicht gerade der Nase schmeichelt oder für europäische Augen sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ich erinnere mich an die arabischen Suqs mit ihren Fleischern und den Kamelköpfen, die an den Haken hängen. Je klarer die Augen, desto frischer hat mir damals mein Führer erklärt, aber ich muss nicht alles probieren. Auch wenn es im Allgemeinen als unhöflich gilt, angebotenes Essen abzulehnen, wenn man als Begründung religiöse Gründe angibt, wird es meist akzeptiert. Das war für mich oft genug die Rettung vor Kamel, Käfern und undefinierbaren Gerichten.

In Tarcania war der Markt, der sich durch die Gassen zog, bunt und prächtig. Es machte wirklich Spass, die getrockneten Pfirsiche zu probieren, die gerösteten Pistazien zu knacken oder einfach bei einem Glas gewürzten Wein eine kleine Pause zu machen. Es gab auch viele Früchte, die ich nicht kannte. Offensichtlich sah man mir die Fremde an und ab und zu gab mir ein Händler ein kleines Stück zum Probieren. Am besten schmeckte mir eine Frucht mit lila Schale und weißem Fruchtfleisch – süss, saftig, aber gleichzeitig ein wenig säuerlich. Ich habe den Namen vergessen, aber nie wieder den Geschmack. Am nächsten kam dem die Drachenfrucht, die ich später in Mexiko gegessen habe.

Ich hatte noch die Münzen von Marcus, aber ich musste unbedingt selbst irgendwie zu Geld kommen. Ich hoffte, die Gilde würde mich dabei unterstützen. Ich nahm mir vor, Sereina zu fragen, wenn ich wieder zurück wäre.

Natürlich zogen mich auch die unterschiedlichen Tarot-Decks an. Es gab so viele verschiedene, aber immer war die Grundidee dieselbe. Es war ganz gut, dass ich kaum Geld hatte, sonst wäre ich mit mindestens 3 oder 4 neuen Decks in die Gilde zurückgekehrt. Eines hat mir besonders gefallen – der Narr, meine Lieblingskarte, war eine Frau und sie hatte keinen Hund als Begleiter, sondern eine Katze.

Zuhause in Falkenstein hatten wir natürlich Hunde, aber auch Katzen, die im Kornspeicher lebten und die Mäuse in Schach hielten. Ich liebte ihre Unabhängigkeit, aber sie waren halb wild und liessen sich leider nicht streicheln. Das habe ich etwas bedauert, aber ich bewunderte ihre Anmut und ihr Selbstbewusstsein.

Ich liess mich durch die Strassen und Gassen von Tarcania treiben und fing langsam an, mich an den Gedanken zu gewöhnen, hier noch einige Zeit zu bleiben. Ich hatte wohl ohnehin keine andere Wahl, wenn ich Leonoras Worten glauben durfte, also warum sollte ich mir zu viele Gedanken über etwas machen, was ich nicht ändern konnte.

Die Marktstände wurden immer weniger, je weiter unten ich in der Stadt ankam. Dafür gab es mehr Wohnhäuser und Schenken. Ich sah Frauen in Bottichen die Wäsche waschen und Kinder spielten mit Reifen, Bällen oder kleinen Puppen, die aus Stoffresten genäht waren. In der ganzen Stadt herrschte eine friedliche und angenehme Atmosphäre. Ich fühlte mich wirklich wohl in Tarcania und langsam überwog bei mir mein gewohnter Entdeckergeist.

Der Nachmittag wich langsam dem frühen Abend und ich erinnerte mich daran, dass ich mich zu Sonnenuntergang mit Sereina im Speisesaal treffen wollte. Doch dann hörte ich ein klägliches Maunzen, als ich an einer schmalen Gasse vorüberlief. Ich konnte nicht einfach weitergehen. Das Tarot-Bild der Närrin mit der Katze kam mir wieder in den Sinn.

Ich bog in die Gasse ein und da sass ein kleiner Kater mitten im Weg, als ob er auf mich gewartet hätte. Er blickte mich so seelenvoll an, dass ich nicht anders konnte, als dieses kleine Fellknäul hochzuheben. Zugegeben, er war zuckersüss, aber er roch nach Gosse. Und maunzte so kläglich, als ob er kurz vor dem Verhungern wäre.

Schwarze Katze

Es dauerte keinen Wimpernschlag, da hatte der kleine Kerl mich um seine Krallen gewickelt und ich schmolz dahin. Ich schaute mich um, aber es war niemand da, auch keine Kätzin oder andere Katzenwelpen. Ich blickte in die Innenhöfe und fragte eine Frau, die gerade die Wäsche aufhing, ob sie wüsste, wohin der kleine Kater gehören würde. Sie lachte nur und meinte, er würde keinem gehören, ein Strassenkater eben, wie es so viele gäbe.

Ich schaute in seine Augen und fragte mehr mich als ihn „Was machen wir nur mit dir, kleiner Mann?“ und hörte eine Stimme in meinem Kopf „Mich füttern was sonst? Ich habe dich ausgesucht und du bist nun für mich verantwortlich.“

Langsam verblüffte mich nichts mehr hier, wobei, das war gelogen. Tarcania verblüffte mich ständig und das sollte sich bis zu meiner Abreise nicht ändern. Gut, ich konnte mich offensichtlich hier telepathisch mit mindestens einem Tier verständigen. Warum auch nicht? Das könnte spannend werden.

„Du hast mich also ausgesucht. Und wie heisst du?“ „Du musst mir einen Namen geben, denn ich bin dein Seelenbegleiter und du bist für mich verantwortlich.“, schnurrte das Katerchen.

Nun, er war schwarz und seine Pfoten waren weiss. „Was hältst du von Socks?“ In der typischen Katzenart meinte er „So gut wie jeder andere Name. So soll es sein. Und jetzt knurrt mir der Magen. Was gibt es zu fressen?“

Für die Mäusejagd war er noch zu klein und da er nun offensichtlich mein Seelenbegleiter war, war ich wohl zuständig. Die Hoffnung, dass er so anspruchslos wie unsere Hofkatzen wäre, sollte sich nicht erfüllen.

Socks kletterte auf meine Schulter und so ging ich mit meinem neuen Freund zurück zur Gilde. Unterwegs machte ich mir einige Sorgen, denn ich hatte keine Ahnung, wie Leonora oder Sereina auf Socks reagieren würden.

Kurz vor Sonnenuntergang war ich wieder zurück und Sereina erwartete mich bereits. Als sie Socks auf meiner Schulter sah, grinste sie. „Du hast jetzt schon deinen Seelenbegleiter gefunden, das ging ja schnell. Einige von uns haben so besondere Tiere, die meisten Menschen jedoch nicht. Dass du gerade eine Katze hast, wenn auch eine sehr junge, zeigt, dass du wirklich die Auserwählte bist.“ Ich seufzte schicksalsergeben. „Mach dir keine Sorgen wegen Leonora. Sie weiss es und sie selbst hat einen Seelenbegleiter, genau wie ich. Meiner ist eine Schildkröte. Eines musst du wissen: Verrate nie und unter keinen Umständen irgendeinem Wesen den Namen deines Seelenbegleiters. Den darfst nur du kennen. Sprich ihn nie laut aus, denn du weisst nie, wer zuhört. Das ist wirklich wichtig.“ Sereina wurde sehr ernst und ich nahm mir ihre Worte zu Herzen und versprach ihr, diese Regel zu befolgen.

„Und nur du kannst die Stimme deines Seelenbegleiters hören. Wenn er dich gerufen hat, dann gehört ihr wirklich und wahrhaftig zusammen. War es so?“ Ich nickte. „Wenn es dir leichter fällt, dann kannst du ihm einen zweiten, einen öffentlichen, Namen geben. Das macht vieles einfacher.“, grinste sie.

„Und jetzt kommt ihr beiden, das Essen wartet.“

Anmerkung von Ivana:

Als ich Bobbies „Trick“ gelesen habe, wie sie manchem exotischen Essen entgangen ist, musste ich grinsen. Diese Ausrede habe ich auch oft verwendet, wenn mir das Essen zu suspekt war. Ich erinnere mich da an ein undefinierbares Gericht in Jodanien und auch da wurde die Begründung, dass ich es aus religiösen Gründen nicht essen konnte, akzeptiert.
Ich wollte ebensowenig wie Bobbie die Gastgeber vor den Kopf stossen, aber im Orient und auch oft in Asien wird diese Erklärung verstanden. Und es war unglaublich, wie gut unter solchen Umständen 2 Tage altes Fladenbrot mit Streichkäse schmecken konnte…

Lies weiter

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.

04: Die Tarot-Gilde

Bevor ich den Goldenen Krug verlies, drückte mir Marcus noch einige Münzen in die Hand. „Für den Fall der Fälle und gib sie mir einfach zurück, bevor du Tarcania verlässt.“ Ich war so dankbar, dass ich hier so schnell einen Freund gefunden hatte.

Ich verliess den Goldenen Krug und lief durch die Gassen. Marcus hat gemeint, dass ich die Gilde schon finden würde, solange ich einfach bergauf gehen würde. Auf dem höchsten Punkt der Stadt wäre ein kleiner Park und dort würde ich ein imposantes Tor sehen.

Nun gut, also folgte ich den Strassen, an schmucken Fachwerkhäusern und kleinen Steinhäusern vorbei, an Ständen mit Stoffen, Obst, Gemüse, Töpfen, Geschirr, Tand und immer wieder sah ich auch Tarot-Karten auf den Tischen liegen.
Die Menschen waren ganz unterschiedlich gekleidet. Manche erinnerten mich an die Orientalen in Damaskus, das ich erst vor kurzem verlassen hatte, manche wirkten, als ob sie gerade aus Indien gekommen wären, andere waren in leichte, fliessende Gewänder gekleidet.
Wenn man mich gefragt hätte, dann hätte ich gesagt, dass sie aus aller Herren Länder kämen, aber ich war ja nicht in meiner Welt.

Ich musste mich wirklich zusammenreissen, um weiterzugehen, denn ich liebte es, durch Märkte und Strassenstände in fremden Ländern zu streifen und alles genau zu betrachten.

Egal, ob ich in Ceylon, Indien, Nepal oder in Siam war, Märkte faszinierten mich, denn dort spielte sich das Leben ab. Ich genoss es, exotische Speisen zu probieren oder einfach auch zu sehen, was die Menschen kauften, was sie mochten, was sie zum Leben oder zum Genuss brauchten.

Nach einer Weile kam ich endlich im Herzen von Tarcania an und stand vor dem Tor der Gilde.

Ich war sprachlos, denn das Tor war im Art Deco-Stil, einem Kunststil, der gerade in Europa, aber auch in Übersee, unglaublich populär war. Und nun sah ich dieses wunderschöne Tor hier in Tarcania! Es war wahrlich ein magischer Ort!

Tor

Staunend schritt ich durch das Tor und ging auf das Gilde-Haus zu.

Ich zog an einem Bronzeknauf und hörte in der Ferne ein leises Läuten. Einige Augenblicke später öffnete ein Mädchen, nur ein wenig jünger als ich, die schwere Holztür und lächelte.

Ich lächelte ebenfalls und war nicht wirklich verblüfft, als sie meinte „Du musst Bobbie sein, Marcus hat dich geschickt, nicht wahr?“ Langsam fing ich an, mich daran zu gewöhnen, dass Tarcania sehr speziell war.

Sie trat zur Seite und bat mich hinein. „Ich bin Sereina, “ stellte sie sich vor und drehte sich um. Ich folgte ihr eine geschwungene Treppe hinauf bis vor eine schlichte Holztür. „Leonora, die Gilde-Meisterin, erwartet dich bereits“, flüsterte Sereina und öffnete die Tür.

Ich trat ein und mein Blick fiel auf eine wunderschöne Frau. Die Gilde-Meisterin hatte ich mir deutlich älter vorgestellt und ich musste innerlich grinsen. Ja, auch ich bin manchmal voller Vorurteile und das, obwohl ich schon so viel gesehen und erlebt habe.

Leonora saß an einem Tisch, vor ihr etliche Tarot-Karten, und sie betrachtete versunken eine der Karten.

Ich blieb stehen und wartete ab, was passieren würde. Sie war immerhin die Gilde-Meisterin und da erschien es mir angemessen, zu schweigen, bis sie das Wort an mich richtete.

Gilde-Meisterin Leonora

Nach wenigen Atemzügen blickte sie auf und sah mir mit ihren violetten Augen direkt in die Seele. Ich spürte ihre Weisheit, ihre Stärke, ihre Willenskraft, aber auch ihre Hingabe für ihre Aufgabe, Mitgefühl und Liebe.

„Wir haben schon lange auf dich gewartet, Roberta, und nun ist endlich die Zeit gekommen“, sprach sie mit einer warmen, dunklen Stimme. „Ich bin Leonora, die Gilde-Meisterin, aber das weißt du ja bereits. Meine Aufgabe ist es, dich die Grundlagen des Tarot zu lehren und dich auf deine Reise durch Tarcania vorzubereiten.“

Reise? Jetzt wurde ich hellhörig! Ich wollte doch eigentlich nur ein paar Tage hier verbringen, meine Libelle reparieren und wieder nach Hause fliegen. Und jetzt sollte ich durch Tarcania reisen? Nicht, dass es mich nicht gereizt hätte, denn ich liebe es, neue, fremde, exotische Länder zu entdecken, aber ich war hin und her gerissen.

Ich war gefangen in einem Land zwischen den Dimensionen und war auf die Hilfe der Tarcanier angewiesen. Leonora war zweifellos eine einflussreiche Frau und sie konnte mir bestimmt helfen. Aber jetzt sprach sie davon, dass ich durch Tarcania reisen sollte.

Ich holte tief Luft, doch bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach sie mich. „Ich weiß, was du sagen willst, aber sei unbesorgt. Hier in Tarcania vergeht die Zeit anders als in deiner Welt. Du hast hier eine Aufgabe und wenn du sie erfüllt hast, dann wirst du zurückkehren und es wird so sein, als ob du direkt nach deinem Start von Damaskus nach Hause geflogen wärst. Doch du wirst eine andere sein, wenn du Tarcania erfahren hast.“

Aha. Ich schien also keine Wahl zu haben, doch ich wollte noch etwas sagen, aber auch hier unterbrach mich Leonora mit ihrem Blick. Ich schloss meinen Mund und hörte einfach weiter zu.

„Du wirst hier ein Zimmer in der Gilde beziehen. Ich lasse deine wenigen Sachen aus dem Goldenen Krug herbringen. Sereina wird dir dein Zimmer zeigen. Heute kannst du dich noch in der Stadt umschauen, aber morgen kommst du wieder zu mir, wenn die Glocken neun Mal läuten. Dann werde ich dir deine erste Aufgabe stellen und dein Unterricht wird beginnen.“

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und vertiefte sich wieder in die Karten.

Ich war entlassen und verliess den Raum mit einem Gefühl, das zwischen Vorfreude auf die kommenden Abenteuer und einem flauen Gefühl schwankte.

Roberta. So nannte mich nur meine Mutter, wenn ich etwas angestellt hatte oder sie aus irgendeinem Grund auf mich wütend war. Das würde sicher interessant werden…

Ich stand vor Leonoras Raum und Sereina tauchte wieder auf. Sie grinste und meinte „Leonora ist etwas Besonderes und wenn du sie das erste Mal siehst, dann kann sie ganz schön einschüchtern, nicht war? Aber mach dir nichts daraus, das ging uns allen so. Hier in der Gilde wird es dir gefallen. Du kannst dich im ganzen Haus frei bewegen, also fühle dich wie Zuhause.

Morgen wird dein Unterricht beginnen und sei pünktlich. Leonora verzeiht keine mangelnde Disziplin. Man könnte meinen, sie wäre eine Schwester der Hohepriesterin. Du musst dir ihr Vertrauen und ihren Respekt verdienen, dann wirst du viel von ihr lernen können und vielleicht lässt sie dich hinter den Schleier blicken.

Nutze heute noch den Tag, um dich in Tarcania umzuschauen, denn ab Morgen wirst du nicht viel Zeit haben, bis du zu deiner Reise aufbrichst.“

Schwester der Hohepriesterin? Ja, da war durchaus eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. Ich war auf jeden Fall auf meinen zweiten Besuch bei ihr gespannt.

Hohepriesterin

Ich folgte Sereina durch die Flure der Gilde, einige Treppen hinauf und hinunter, durch kleine Innenhöfe und frage mich, wie in aller Welt ich mich hier je zurecht finden und vor allem, wie ich wieder Leonoras Zimmer wiederfinden sollte.

Aber ich bin weder im Gewirr des Khan El-Khalili noch im Suq von Damaskus verloren gegangen, also würde ich auch morgen pünktlich sein, beruhigte ich mich.

Endlich blieb Sereina vor einer Holztür stehen und lächelte. „Das ist jetzt dein Zuhause, solange du in Tarcania bist. Bei Sonnenuntergang treffen wir uns im Speisesaal und bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit.“ Mit diesen Worten verschwand sie.

Ich öffnete die schwere Holztüre und trat in mein Zimmer ein.

Gildezimmer

Der Raum wurde von einem riesigen Spiegel beherrscht und ich kam mir ein wenig beobachtet vor. Aber ich würde mich schon daran gewöhnen.

Das Zimmer machte mit einer gemütlichen Ecke am Fenster, einem grossen Bett mit vielen Kissen und Decken, einem Tisch mit Obst und einer Wasserkaraffe sowie einem bequemen Sessel einen einladenden Eindruck. Ich hätte es wahrlich schlimmer treffen können!

Auf dem Bett lag saubere Kleidung und so zog ich mich um, froh, mich endlich aus meinen verschwitzten und schmutzigen Sachen zu schälen, denn nach meinem Absturz hatte ich keine Gelegenheit gehabt, mir etwas Frisches anzuziehen.

Und nun wollte ich endlich die Stadt in Ruhe erkunden.

Anmerkung von Ivana:

Bobbies Tage in der Gilde waren für mich Inspiration, im Oktober 2023 meine eigene Tarot-Gilde zu gründen. Ein wenig fühle ich mich hier Leonora verbunden, auch wenn wir in der Gilde auf Augenhöhe sind, aber ich geniesse die Gilde-Abende, wenn wir in die Karten eintauchen. Wenn du willst, kannst du gern in die Gilde kommen und ein wenig in Tarcania und die Magie der Karten eintauchen.

Lies weiter

Hinweis: Rider-Waite-Smith-Deck, gemeinfrei, weil die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.

03: Ein denkwürdiger Morgen

Ich schlief lange und traumlos, ich war einfach zu erschöpft von dem Sturm, meiner Bruchlandung, meinem Marsch und dann kam noch dazu, dass ich angeblich zwischen den Dimensionen gestrandet wäre. Das war definitiv etwas, über das ich noch mit Marcus sprechen müsste.

Das Bett war hart, aber ich hatte schon an unbequemeren Stellen geschlafen. Ich erinnere mich da an einen Tempel in Nepal, als ich auf dem Boden mit unzähligen Pilgern schlief, nur um bei Sonnenaufgang an einem heiligen Ritual teilnehmen zu dürfen. Das hatte mich schon immer an Indien und Nepal fasziniert – dass auch Andersgläubige bei ihren heiligen Zeremonien dabei sein dürfen, wenn sie sich angemessen verhalten. Ich möchte ja nicht wissen, was sich meine lieben Falkensteiner denken würden, wenn ein Nepali oder Inder beim Gottesdienst auftauchen würde… Aber ich schweife ab…

Auch wenn mein Lager hart war und ich meine Knochen spürte, ich war einigermassen erfrischt. Dennoch dauerte es ein paar Momente, bis ich mir bewusst wurde, wo ich überhaupt war. Tarcania, gefangen zwischen den Dimensionen. Puh, das war immer noch schwer zu glauben.

Ich steckte mich und wusch mich mit dem kalten Wasser, das in der Schüssel auf der Kommode stand. Weder Indien noch Nepal haben mich umgebracht, da würde ich auch Tarcania überstehen. Und ja, das kalte Wasser half dabei, wirklich wach zu werden.

Ich verliess meine Kammer und ging die Treppe hinunter. Marcus war schon auf den Beinen und lächelte mir freundlich zu. Es waren erst wenige Menschen im „Goldenen Krug“ und alle betrachteten mich ziemlich interessiert.

Gut, wenn das stimmen sollte, was Marcus mit gestern Abend gesagt hatte, dann war ich tatsächlich etwas Ungewöhnliches, aber konnte das wirklich sein?

Ich setzte mich an meinen Tisch und Marcus kam mit etwas Brot, Käse und verdünntem Wein. Ich erinnerte mich… verdünnter Wein und verdünntes Bier waren früher deutlich gesünder als Wasser, das in der Regel ziemlich verseucht war. Zum Waschen des Gesichts völlig in Ordnung, aber Wasser trinken war dagegen lebensgefährlich. Tee oder Kaffee schienen die Tarcanier nicht zu kennen oder es war, wie früher in Europa, ein absoluter Luxusartikel.

Na gut, verdünnter Rotwein zum Käse, das passte immerhin, und ich griff zu, denn ich wusste nicht, was mich noch an diesem Tag erwartete.

Frühstück im Goldenen Krug

Nachdem ich mich gestärkt hatte, griff ich in meine Tasche und zog meine geliebten Tarot-Karten heraus. Ich hatte sie erst vor wenigen Monaten in Kairo nach einer langen Verhandlung mit viel starkem und süssen Pfefferminz-Tee und noch mehr Gejammer seitens des Händlers erstanden. Am Ende sind wir als Freunde – soweit man das mit einem ägyptischen Händler sein kann – auseinander gegangen. Ich kannte seine ganze Lebensgeschichte, die Eifersuchtsdramen seiner 3 Ehefrauen und das Gezänk seiner 11 Kinder, aber wir hatten Spaß am Feilschen gehabt. Und wenn nur die Hälfte davon stimmen sollte oder ein Drittel, der arme Kerl war zu Bedauern.

Seit diesem Tag habe ich jeden Tag die Karten gelegt. Naja, ich weiß nicht, ob man das wirklich Karten legen nennen kann. Ich habe sie gemischt, mal eine, mal drei gezogen und sie angeschaut. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen, aber die Bilder zogen mich in ihren Bann. So unterschiedliche Figuren wie der Narr, der Magier oder die Mässigkeit oder diese Szenen, in denen zum Beispiel eine gefesselte Frau mit einer Augenbinde zwischen Schwertern stand.

Die Karten brachten irgendetwas in mir zum Klingen, auch wenn ich noch nicht sagen konnte, was.

Ich mischte die Karten, fächerte sie vor mir aus und zog eine. Es war der Narr, meine Lieblingskarte. Ich fühlte mich ihm schon immer verbunden und ganz besonders heute. Er zog hinaus in die Welt, ohne Plan, offen, bereit, sich auf das Abenteuer einzulassen, das ihn erwarten sollte. Er hatte nur ein kleines Bündel dabei, genau wie ich. Doch er hatte mit dem kleinen weissen Hund einen treuen Begleiter. Ich dagegen war allein.

Narr im Tarot

Ich beschloss, mir den Narren als Vorbild zu nehmen und mich auf Tarcania einzulassen, ganz ohne Vorurteile, offen, neugierig. Das war ja auch tatsächlich ich, wenn ich unterwegs war, sei es im Orient oder in Indochina. Auf meinen Reisen war ich immer der Narr, naiv, aufgeschlossen, mir nicht wirklich aller Gefahren bewusst, ein wenig blauäugig, aber wild entschlossen, alles in mich aufzunehmen und jeden Tag zu geniessen, neue Erfahrungen zu machen und zu lernen.

Ich blickte immer noch versunken auf den Narren, als sich Marcus zu mir setzte.

Er saß schweigend da, bis ich ihn bemerkte und ihn fragte, was denn los sei. Er schaute mir tief in die Augen und sagte „Bobbie, du bist eine Auserwählte. Deine Seele war schon vor dir in Tarcania, dein Körper ist ihr nur gefolgt.“

Anzeige für Reise nach Tarcania

Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht. Was sollte das? Was wollte Marcus mir damit sagen?

Er deutete auf die Karten und sah mich an. „Hier gibt es eine Gilde, eine Tarot-Gilde, und du solltest mit ihrer Meisterin sprechen. Dann wird dir vieles klar werden. Für uns in Tarcania gehören diese Karten zum Leben dazu, aber in deiner Welt werden sie noch nicht ernst genommen, noch nicht als das gesehen, was sie wirklich sind – ein Tor, eine Brücke zur Seele. Es ist tatsächlich etwas Besonderes, dass gerade du nach Tarcania gekommen bist, mit deinen Karten. Du wirst die Vermittlerin sein und die Weisheit der Karten in deine Welt tragen.
Es gibt eine Geschichte, du magst es eine Prophezeiung nennen, dass eines Tages eine Fremde nach Tarcania kommen wird und lernt, die Karten mit dem Herzen zu lesen. Doch sie wird nicht bleiben, sondern nach 3×78 Tagen wieder in ihre Heimat zurückkehren. Bobbie, ich bin sicher, du bist diese Fremde.“

Ehrlich gesagt, ich war nach diesen Worten ziemlich sprachlos und starrte Marcus nur an. Ich – eine Auserwählte, ein Teil einer Prophezeiung? Ehrlich nicht… ich lachte laut auf und da mag auch der verdünnte Wein, den ich erst einmal auf nüchternen Magen getrunken hatte, seinen Anteil dazu beigetragen haben.

Doch Marcus blieb ernst. „Gehe zur Gilde und spreche mit der Meisterin.“

Ich mochte Marcus und er hatte es nicht verdient, von mir ausgelacht zu werden. Ich schluckte meine spöttische Bemerkung, die mir gerade auf der Zunge lag, herunter. „Gut, Marcus, du warst so unglaublich freundlich und hilfsbereit zu mir. Ich werde zur Gilden-Meisterin gehen und mit ihr sprechen. Doch wie kann ich dir für das Essen und das Nachtlager danken, mich erkenntlich zeigen?“

Marcus winkte ab „Wenn die Gilde-Meisterin in dir die Auserwählte erkennt, dann bin ich glücklich, dass ich dich unterstützen durfte. Das ist Lohn genug für mich. Doch wenn es dir ein Bedürfnis ist, dann lege mir die Karten, bevor du wieder in deine Heimat aufbrichst, nach 3×78 Tagen.“

Marcus beschrieb mir den Weg zur Gilde und ich schnappte mir meine Tasche und meine Karten. Wir umarmten uns wie alte Freunde und ich machte mich auf den Weg zur Tarot-Gilde.

Lies weiter

Hinweis: Rider-Waite-Smith-Deck, gemeinfrei, weil die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Du willst mehr über Tarcania erfahren?

Dann trage dich ein und ich benachrichtige dich, wenn es wieder einen neuen Tagebucheintrag gibt.

Nach der Eintragung wirst du regelmässig News rund um Tarot, Mindset und Spiritualität von mir bekommen. Ich werde dich auch ab und zu über meine Anbegote informieren. Du kannst dich natürlich jederzeit wieder unkompliziert mit einem Klick austragen. Alle Infos über den Anbieter findest du in der Datenschutzerklärung.