Über eine Brücke kam ich in die Stadt und lief den Hügel hinauf. Irgendwie kam mir vieles auf eine seltsame Weise vertraut vor, aber ich konnte das nicht für mich einsortieren. Ich schob meine Gedanken beiseite, denn ich war auf einem kleinen Platz angekommen.
Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Überall leuchteten Laternen und verströmten ihr warmes, freundliches Licht. Die Wolken fingen an, aufzureissen und zwischen den Wolkenfetzen blitzte ab und zu eine schmale Mondsichel durch.
Ich fühlte mich trotz meines Absturzes zuversichtlich und steuerte auf das grösste Haus auf dem Platz zu. Ich hörte Musik und Lachen und wo, wenn nicht dort, würde ich etwas zu Essen und hoffentlich auch einen Schlafplatz finden.
Ich öffnete die schwere Holztüre und trat in die Gaststube ein. Die Köpfe der Gäste drehten sich nach mir um und ich sah Erstaunen in ihren Gesichtern. Damals wusste ich noch nicht, dass kaum ein Mensch nach Tarcania gelangt und war daher ein wenig überrascht.
Das Erstaunen wich freundlichem Lächeln und ein gemütlich aussehender Mann mittleren Alters mit roten Wangen und einer Lederschürze kam auf mich zu und führte mich zu einem Tisch.
„Ich bin Marcus und der Wirt des Goldenen Kelches“ stellte er sich mir vor. „Du bist sicher hungrig nach deiner Reise, stimmt´s?“ lächelte er. Woher wusste er, dass ich einen langen Marsch hinter mir hatte?
„Ich bringe dir etwas zu essen und zu trinken.“ Marcus verschwand hinter einer Tür und kam wieder mit einem Krug und einem Holzbrett mit Brot, Käse, Weintrauben und Schinken.
„Ich bin Bobbie und ich weiß nicht, ob ich dich bezahlen kann, denn ich habe nur syrische Piaster und Reichsmark.“ Marcus grinste nur und meinte „Kein Problem, heute bist du mein Gast und wir finden schon eine Lösung.“
Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich war und war dankbar für dieses Geschenk.
Als ich satt war, kam Marcus mit zwei Krügen, setzte sich zu mir und fragte mich, woher ich kommen würde. Ich erzählte ihm die Geschichte von meinem Absturz und war natürlich selbst neugierig, wo ich denn nun sei.
„Tarcania? Das sagt mir nichts und ich kenne meine Karten und Europa. Wo liegt dieses Land?“
Marcus lehnte sich amüsiert zurück und erklärte mir, dass es ein Land zwischen den Welten wäre und daher auf keiner mir bekannten Karte verzeichnet.
Ich hatte bisher solche Geschichten als Phantasien und Märchen abgetan und nun steckte ich mittendrin. Das musste ich erst einmal verdauen.
Der Sturm hatte mich in eine andere Dimension getragen und hier war ich nun, gestrandet und ohne eine Ahnung, ob oder wie ich jemals zurückkommen würde.
Aber die Menschen schienen freundlich zu sein und so schien es, dass ich Glück im Unglück hatte.
„Wenn du willst, dann kannst du in einer meiner Gasträume schlafen und morgen überlegen wir gemeinsam, wie es für dich hier weitergehen kann und wie du wieder in deine Heimat kommst“ bot mir Marcus an.
Ich war erleichtert und nahm das Angebot gerne an, denn bleierne Müdigkeit breitete sich nach diesem langen Tag in mir aus.
Ich folgte Marcus die knarzende Holztreppe in den ersten Stock. Am Ende eines schmalen Ganges schloss er eine Tür auf, drückte mir eine Laterne und den Schlüssel in die Hand und verschwand.
Das Zimmer war einfach, nur ein Bett, ein Holztisch mit einem Hocker, eine Kommode und eine Schüssel mit Wasser, daneben hing ein Handtuch aus dünnem Stoff.
Ich war zu müde, um noch einen klaren Gedanken zu fassen. So sank ich auf das recht harte Bett, drückte das Kopfkissen zusammen und zog die Decke über mich.
Morgen würde ich mehr erfahren, über Tarcania und wie ich wieder nach Hause kommen würde…
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